Thursday, 23 October 2025

Ausstieg aus der Nutztierhaltung


Es ist schon lange kein Geheimnis mehr: die Fleischwirtschaft ist ein absoluter Klimakiller und für rund 68 % der Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft verantwortlich. Die Tierschutzorganisation PETA hat daher mal ein Szenario für den Fall entworfen, welche ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen ein Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung für Deutschland hätte – und das ist wirklich spannend. PETA, als Tierschutzorganisation, hat dabei vor allem die positiven Auswirkungen für das Tierwohl im Blick gehabt. Wir haben dabei versucht, auch mögliche Negativfolgen mitzudenken.

Die Idee hinter dem Strategiepapier von PETA war und ist eindeutig: Der Tierschutzorganisation geht es darum, Wege, Notwendigkeiten und Ideen dafür zu entwickeln, wie ein Ausstieg Deutschlands aus der Tierwirtschaft aussehen könnte – und hält einen solchen nicht nur für möglich, sondern zum Einhalten der vereinbarten Klimaneutralität innerhalb der EU bis zum Jahr 2045 auch für unabdingbar. Aber sehen wir uns vielleicht erst einmal den Ist-Zustand der Tierwirtschaft an.

Fleisch hat keine Zukunft

Noch gilt die Nutztierhaltung in Deutschland als ganz zentral, um die Lebensmittelgrundversorgung sicherzustellen. Dementsprechend hoch ist die Menge der Tiere, die stets ansatzweise konstant gehalten wird. Konkret sind das laut Bundesministerium für Landwirtschaft (Zahlen aus dem Jahr 2023) 10,5 Millionen Kühe, 21,3 Millionen Schweine, 1,5 Millionen Schafe und 167 Millionen Hühner. Der Großteil (laut PETA etwa 89%) dieser immensen Menge an Tieren wird in Massentierhaltung gehalten, bei der nicht das Tierwohl, sondern die monetäre Gewinnmaximierung im Vordergrund steht. Doch seit Jahren schon steht die Massentierhaltung in der Kritik, und das nicht nur wegen der unzumutbaren Zustände für die Tiere. Auch die Folgen für den Menschen sind immens, und zwar in vielerlei Hinsicht. Wir versuchen mal aufzuschlüsseln, was die PETA Papers kritisieren, welche Alternativen vorgeschlagen werden und welche positiven und negativen Folgen das möglicherweise hätte.

Wichtig ist dabei noch der Hinweis, dass eine solche Umstellung nicht von jetzt auf gleich, sondern schrittweise geschehen müsste. Denn sowohl die Bevölkerung, die Politik und die Landwirtschaft bräuchte selbstverständlich Zeit, um eine sinnvolle und nachhaltige Änderung vorzunehmen – aber dazu kommen wir noch.

Der Ressourcenverbrauch

Damit die Tiere wachsen und irgendwann von Menschen geschlachtet und verspeist werden können, müssen zuerst einmal die Tiere genug essen – und bei der genannten Menge an Tieren brauchen diese ziemlich viel Futter. Daher werden 60% der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Deutschland gar nicht für Lebensmittel für Menschen genutzt, sondern für die Tiere, die dann letztlich wiederum von Menschen gegessen werden. Von den restlichen 40% landwirtschaftlicher Nutzflächen werden auf 17% nachwachsende Rohstoffe für die Erzeugung von Biogas und Biokraftstoffe genutzt, sodass lediglich auf 23% aller Ackerflächen Lebensmittel angebaut werden, die von Menschen konsumiert werden.

Würde man auf Tierhaltung zur Erzeugung tierischer Lebensmittel wie Fleisch und Milch verzichten, würden demnach 77% der derzeit genutzten landwirtschaftlichen Flächen frei werden, was etwa 4,9 Millionen Hektar Grünland entspräche – hinzu kämen zusätzliche 2 Millionen Hektar im Ausland, weil die Versorgung mit Proteinen aus Pflanzen deutlich effizienter und nachhaltiger ist als über tierische Produkte.

Diese freigewordenen Flächen könnte und müsste man einerseits zur pflanzlichen Lebensmittelgewinnung nutzen, andererseits dafür, um Solarfelder und Windkraftanlagen aufzustellen sowie zum Anbau von Energiepflanzen wie Raps für Biogasanlagen. Aber es würden auch viele wertvolle Flächen für Renaturierungsprojekte frei, sodass man Moore wiedervernässen und Wälder wieder aufforsten könnte.

Der CO₂-Ausstoß

Nutztierhaltung, insbesondere die Massentierhaltung, trägt in erheblichem Maße zum Problem des zu hohen Ausstoßes von Treibhausgas bei. Auch das Umweltbundesamt sieht „die intensive Nutztierhaltung und den hohen Konsum tierischer Lebensmittel mit negativen Auswirkungen auf Umwelt und Klima verbunden“. Im Jahr 2023 hat die deutsche Landwirtschaft rund 54,8 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen, was etwa 8,2 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland entspricht. Am schlimmsten dabei ist der Ausstoß von Methan, vor allem die Menge, die die 10,5 Millionen Kühe produzieren. Global gesehen ist die Nutztierhaltung für 15% aller Treibhausemissionen verantwortlich. Und allein in Deutschland liegt das Potenzial der Einsparung von CO₂ bei 200 Millionen Tonnen jährlich, mindestens aber bei 113 Millionen Tonnen – eine unfassbar große Menge. Grund genug also, dort anzusetzen, um den Klimaschutz weiter voranzutreiben.

Überdüngung und Übersäuerung der Böden

Die Nutztierhaltung hat nicht nur Auswirkungen auf die CO₂-Emissionen, sondern führt auch zu einer Übersäuerung und Überdüngung der Ökosysteme. Denn durch die Ausscheidungen der Nutztiere gelangen Unmengen an Nitrat und Ammoniak in die Böden und ins Grundwasser, was zu einer immensen Umweltbelastung führt. Wenn man hingegen auf die Haltung von Nutztieren verzichten würde, wäre die Produktion von boden-, luft- und wasserbelastenden Schadstoffen gleich Null.

Biodiversitätsverlust

Durch die Nutzung riesiger Flächen für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung, die zudem zu einer Belastung der Böden führt, sinkt auch die Biodiversität. Denn dadurch schrumpft der Lebensraum für andere Tiere und Pflanzen, und auch hier könnte ein Verzicht auf die Nutztierhaltung viel Boden wieder gut machen – im wahrsten Sinne des Wortes. Es wäre auch ein guter und wichtiger Schritt zur Erhaltung der Artenvielfalt. Derzeit sind mehrere tausende Tiere gefährdet, einige von ihnen sind sehr stark vom Aussterben bedroht. Dem könnte der Verzicht auf tierische Produkte ebenfalls entgegenwirken, denn das würde mehr Lebensräume für Tiere „frei machen“. Davon abgesehen würde ein Verzicht auf Massentierhaltung auch die Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung von Pandemien verringern: Rinderwahnsinn, afrikanische Schweinepest, Maul- und Klauenseuche – all diese Pandemien könnte man durch einen Verzicht auf die Nutztierhaltung mit hoher Wahrscheinlichkeit eindämmen, vielleicht sogar ganz ausrotten – wenn denn auch alle anderen Länder mitziehen würden, was leider unwahrscheinlich ist.

Wassereinsparungen

Ein weiterer Vorteil, insbesondere in Zeiten zunehmender Dürre und der Erderwärmung: Der Verzicht auf Nutztierhaltung würde riesige Mengen an Wasser einsparen. Um ein Kilogramm Rindfleisch zu erhalten, muss man zuvor rund 15.000 Liter Wasser investieren – eingerechnet ist dabei das Wasser zur Futtermittelproduktion, das Trinkwasser der Tiere selbst, aber auch das Wasser zur Säuberung der Ställe. Zum Vergleich: Für ein Kilo Hülsenfrüchte oder Getreide braucht man lediglich 2.500 Liter Wasser. Davon abgesehen gehen heutzutage 60–80 % des landwirtschaftlichen Wasserverbrauchs in Deutschland für die Futtermittelproduktion drauf. Welche weiteren Vorteile würde eine rein vegane Ernährung in Deutschland bringen?

Ein wichtiger Punkt, gerade in unsteten Zeiten wie diesen, ist die Möglichkeit der autarken Lebensmittelversorgung, ohne dabei von anderen Ländern abhängig zu sein. Wie fatal es sein kann, in eine vergleichbare Abhängigkeit zu geraten, hat das Beispiel der Energie gezeigt, weil Deutschland auf deren Lieferung von fossilen Brennstoffen wie Gas, Erdöl und Kohle von Russland abhängig war. Diesen Fehler sollten wir beim Essen nicht auch machen. Schon jetzt liegt der Selbstversorgungsgrad von Lebensmitteln in Deutschland bei 87%, doch durch eine Umstellung auf rein pflanzenbasierte Landwirtschaft ließe sich die Versorgungssicherheit auf 100% steigern.

Dazu gehört auch das Wegfallen von Abhängigkeiten aufgrund von Futtermitteln wie Soja und Getreide. Denn große Mengen davon werden nach wie vor aus Südamerika und den USA importiert. Insbesondere eine Abkehr von Abhängigkeiten der USA wäre immens wichtig, denn wer weiß schon, wie Donald Trump und seine Regierung in absehbarer Zeit zu Europa stehen werden?

Welche Probleme brächte eine komplette Abkehr von der Nutztierhaltung in Deutschland? Und wie könnte man diese lösen?

1. Umstellung der Landwirtschaft

Man kann sich schon vorstellen, wie die Landwirt*innen auf die Barrikaden gehen, wenn die Politik den sinnvollen Entschluss fassen würde, mit Deutschland eine Abkehr von der Nutztierhaltung einzuschlagen – wir erinnern uns noch lebhaft an die Bauernproteste ab Dezember 2023, als die Regierung Scholz die Streichung von Steuersubventionen angekündigt hat und die Landwirt*innen auf die Straße gegangen sind. Und natürlich: Die Viehzucht und Milchwirtschaft machen einen großen Teil der deutschen Landwirtschaft aus. Wenn man auf eine rein pflanzliche Landwirtschaft umstellen würde, müssten zahlreiche Betriebe entsprechend umstellen, was hohe Investitionskosten und Strukturbrüchen bedeuten würde.

Diese Umstellungen müssten vom Staat sinnvoll und nachhaltig subventioniert werden, ohne die Landwirt*innen ihrer Existenzgrundlage zu berauben. Das Thünen-Institut in Braunschweig, das fachgebietsübergreifend zur nachhaltigen Weiterentwicklung der ländlichen Räume, der Land-, Forst- und Holzwirtschaft sowie der Fischerei forscht, schlägt vor, als Hebel dafür die Mehrwertsteuer einsetzen – so wie es auch Dänemark macht. Dabei würde die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte von 7 auf 19% angehoben – was übrigens auch vom Umweltbundesamt empfohlen wird. Die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Grundnahrungsmittel hingegen sollte ganz wegfallen, die auf pflanzliche Alternativen auf 7% sinken. Auf diesem Wege ließen sich, laut Paper von PETA, jedes Jahr rund 7 Milliarden Euro einsparen, die man wiederum in die Umstellung investieren könnte und sollte. Das Gute daran: Für die Bevölkerung würde es dadurch unterm Strich nicht teurer. Im Gegenteil: Würde sie mitziehen und keine Tiere mehr essen, würde der monatliche Lebensmitteleinkauf sogar günstiger werden.

Was man zudem immer vergisst: Billiges Fleisch an sich ist eine Mogelpackung. Denn ja, wenn man im Discounter Tierteile aus Massentierhaltung kauft, kostet das an der Kasse nicht viel, aber: Man zahlt über die Steuern auch stets die die hohen Agrarsubventionen der Nutztierhaltung mit, genauso wie die Entfernung von Nitrat- und Ammoniakrückständen des Wassers durch die Wasserwerke.

Was in der Diskussion um die Vor- und Nachteile des Tieressens zudem immer vergessen wird: Die „Produktion“ von Fleisch ist ungemein ineffizient. 90% dessen, was man da reinbuttert, geht verloren. Finanzierbar ist das Ganze daher tatsächlich nur aufgrund der von der Gesellschaft getragenen gewaltigen externalisierten Kosten sowie den hohen staatlichen Subventionen. Die 13 Milliarden Tierhaltungssubventionen, die jedes Jahr anfallen, könnte man deutlich sinnvoller und effizienter für vegane Ökolandwirtschaft und andere Alternativen einsetzen.

2. Flächennutzung

Durch einen Verzicht auf die Haltung von Tieren zur Fleisch- und Milchgewinnung, würden riesige Flächen frei werden, die man dann sinnvoll nutzen sollte. Und zwar für:

* Ackerbau, also den Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln für die menschliche Ernährung * Zum Anbau von Energiepflanzen wie Mais, Raps und Zuckerrüben zur Produktion von Biogas und Biokraftstoff * Als Flächen zur Gewinnung erneuerbarer Energien, also Windkraft- und Solaranlagen * Zur Aufforstung, um dem Waldsterben entgegenzuwirken, die Wälder an die steigenden Temperaturen im Zuge der Klimakatastrophe anzupassen und weiterhin für den Abbau von CO₂ zu sorgen * Zur Renaturierung, also zur Wiedervernässung von Mooren und dem Erhalt und Ausbau von Naturflächen, um das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen und wichtige Lebensräume für Flora und Fauna zu schaffen

3. Importabhängigkeiten

Derzeit importiert Deutschland riesige Mengen Futtermittel aus den USA und Südamerika – das würde wegfallen und somit die Importabhängigkeit verringern. Die freigewordenen Flächen durch den Wegfall als Weide müssten sinnvoll genutzt werden und darauf Pflanzen angebaut werden, um hinsichtlich der Nährstoffe auszugleichen, was durch den Wegfall durch das Essen von Tieren fehlen würde – also zum Beispiel Felder mit heimischem Soja, Lupinen und Erbsen bestellen. Nach Ansicht von PETA sei es problemlos möglich, vollkommen autark die pflanzliche Lebensmittelversorgung in Deutschland zu sichern und zu ermöglichen.

4. Arbeitsplätze

Rund 600.000 Menschen sind beruflich direkt oder indirekt von der Tierhaltung abhängig, weil sie in Bereichen wie Milch, Fleisch, Verarbeitung, Futtermittelindustrie und ähnlichem arbeiten. Entsprechend wichtig wäre es, diese Menschen in den Jobs unterzubringen, die durch die komplette Umstellung auf eine vegane Ernährung hinzukämen, sprich: Man müsste sie umschulen und sie beispielsweise in Bereichen wie Lebensmitteltechnologie, Bioproduktion oder erneuerbare Energien anstellen – was zudem deutlich zukunftsorientiertere und damit sicherere Jobs wären.

5. Kulturelle Folgen

Deutschland war aus kulinarischer Sicht lange Zeit ein Fleischland. In Restaurants mit deutscher Küche steht in erster Linie stets viel Fleisch auf der Karte, und dann gibt es natürlich auch noch die unzähligen regionalen Fleischgerichte: Schweinshaxe, Sauerbraten, Thüringer Rostbratwurst – you name it. Klar ist: Eine Umstellung auf eine rein vegane Ernährung wäre ein Einschnitt in traditionelle Ess- und auch Festkulturen, man denke nur an Gerichte wie die Weihnachtsgans oder die Mengen an Fleisch, die jedes Jahr auf dem Oktoberfest angeboten werden. Doch zum einen gibt es mittlerweile in vielerlei Hinsicht sehr gute pflanzliche Fleischalternativen, zum anderen unterliegt jede Form der Kultur immer auch einem Wandel, wird weiterentwickelt und den jeweiligen Gegebenheiten angepasst. So auch hier. Davon abgesehen bietet eine solche Umstellung auch immer eine Chance, fast Vergessenes wieder zu entdecken – in diesem Fall pflanzliche Gerichte. Und davon abgesehen muss man einfach sagen: Der Verzicht auf ein Fleischgericht ist ein relativ kleines Opfer, wenn man die vielen Vorteile bedenkt, die das mitbrächte.

6. Regionale Ungleichheiten

Es gibt ländliche Regionen in Deutschland, in denen das Halten von Tieren zum Erhalt von Milch und Fleisch eine deutlich größere Rolle spielt als in anderen, darunter Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Diese Regionen bräuchten entsprechend mehr staatliche Unterstützung bei der Umstellung als andere – versteht sich von selbst.

7. Gesundheit & Ernährung

Dass vegane Ernährung stets mit einem Nährstoffmangel einhergeht, ist längst widerlegt, im Gegenteil: Weil sich Menschen, die vegan leben, in der Regel stärker mit Ernährung im Allgemeinen auseinandersetzen und mehr daran interessiert sind, ernähren die sich häufig viel ausgewogener als viele Fleischesser. Dennoch (und überhaupt) wäre bei einer Umstellung auf rein vegane Nahrung ein Mehr an Ernährungsbildung wichtig, sprich: Groß angelegte Aufklärungsprogramme, damit die Bevölkerung lernt, sich ausgewogen pflanzlich zu ernähren. Auch das kostet selbstverständlich Geld, das vom Staat bereitgestellt und investiert werden muss, damit eine solche Umstellung gelingen kann.

Man muss kein*e Hellseher*in sein, um zu wissen, dass große Teile der Bevölkerung eine solche Umstellung ablehnen würden. In weiten Teilen Deutschlands herrscht immer noch die Vorstellung vor, Ernährung sei Privatsache – weshalb das Thema auch in der Politik oft als Tabuthema gehandelt wird. Doch man muss endlich einsehen: Ernährung ist keine Privatsache, zumindest nicht in diesem Fall. Denn unter den Folgen von (Massentier-)Haltung haben wir alle zu leiden – und sollten gemeinsam alles dafür tun, diese einzudämmen. Und das geht nur durch entsprechende Bildung.

8. Exportverlust

Deutschland ist einer der größten Fleisch- und Milch-Exporteure der EU. Ein kompletter Ausstieg würde daher auch die Märkte und Partnerländer betreffen, die man entsprechend früh davon in Kenntnis setzen müsste – im Optimalfall bekommt man die gleich mit ins Boot, denn die gesetzten Klimaziele bis 2045 gelten schließlich auch für die anderen EU-Länder. Auch hier sollte man frühzeitig Export-Deals auf pflanzliche Produkte abschließen, die für alle Beteiligten sinnvoll sind und eine ausreichende Nahrungsmittelversorgung sicherstellen. Ein Problem bliebe aber noch: Denn wenn Deutschland aufhört, tierische Produkte zu produzieren, würden mutmaßlich andere Länder versuchen, diese Lücke zu füllen – und zwar eventuell mit weniger nachhaltigen Methoden. Im Optimalfall würde man also gemeinschaftlich in der EU daran arbeiten, das solche Lücken gar nicht erst entstehen, indem man gemeinsam an einem Strang zieht.

Fazit:

Bei einer bundesweiten Umstellung auf rein vegane Ernährung gäbe es durchaus einige schwierige Hürden zu überwinden, aber die Faktenlage ist eindeutig: Eine Abkehr von tierbasierter Landwirtschaft brächte ökologische, gesundheitliche, ökonomische, sozialethische und langfristig politische Vorteile, sodass alles für eine solche Transformation spräche. Doch der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier – das (aus klimapolitischer Sicht) allerdings gerade auf die Schlachtbank zusteuert, um im Bild zu bleiben. Die einzige Überlebenschance für uns bestünde darin, den Schlachthof zu schließen. Daher: Lasst es uns endlich angehen!

DANIEL SCHIEFERDECKER 09.10.2025

Quelle

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