Den folgenden Dialog habe ich zufälligerweis auf YouTube zu einer Domian Sendung vom 19.06.14 gelesen. In der Sendung ging es um Söhne und Töchter, welche als junge Erwachsene bis auf weiteres bei den Eltern wohnen bleiben.
KleinNelle
Ich find das generell schlimm wenn ein 27-Jähriger nicht arbeiten geht, egal ob er noch bei seinen Eltern wohnt oder nicht.
fdsfsdfsfd
Genau! Denn man muss tun, was die Gesellschaft von einem erwartet!
+Jojaneh
Nein es beginnt vorher. Du kannst dich nicht selbst versorgen, also füttert dich die Gesellschaft durch, weil wir uns unsere hohen moralischen Standards was kosten lassen und einfach nicht mit ansehen wollen, wie Leute auf offener Straße verhungern. Die Pflicht, sich selbst zu versorgen, bleibt, auch wenn man Hilfe kriegt. Jeder Mensch mit Stolz weiß das.
fdsfsdfsfd
+Jojaneh
Ich sehe das anders: Wenn du auf die Welt kommst, hat dich vorher keiner gefragt ob du das auch willst. Und man führt das konsequent dadurch weiter, dass dich auch während deines Lebens niemand fragt, was du willst. Du hast bestimmte Dinge einfach zu tun, sonst wirst du mit Verachtung gestraft.
TheTillify
+fdsfsdfsfd
ja und? Dieses "keiner hat mich gefragt" Argument finde ich so unheimlich dämlich. Wenns dir nicht passt spring von der Brücke. Es gibt einfach bestimmte Pflichten und Aufgaben die man zu erfüllen hat, wenn es um das menschliche Zusammenleben geht. Gott, diese heutige Gesellschaft ist so verwöhnt. Hättest sowas mal vor 50 Jahren sagen solln.
fdsfsdfsfd
+TheTillify
Ich schlussfolgere: du begreifst nicht ansatzweise um was es geht. Das merkt man schon an solch dämlichen Sprüchen wie "spring von der Brücke". Als ob es die Sache besser macht, wenn man von Problemen davon läuft.
Aber na gut, folge ich mal deiner zweifelhaften Argumentationskette: Wenn jemand von der Brücke springt, dann setzt der Staat alle Hebel in Bewegung, um diesen Steuerzahler nicht zu verlieren. Man wird also dieses Unterfangen unterbinden. Ja man wird einem auch diese freie Entscheidung verwehren, wenn der Sprung misslang und man schwerverletzt auf dem Beton liegt und inständig fleht: Bitte lasst mich hier liegen, bittet lasst es meine freie Entscheidung und Schicksal sein.
TheTillify
+fdsfsdfsfd
Ich hab doch auf ne dämliche Argumentation nur mit nem dämlichen Kommentar geantwortet ;)
Naja aber anders rum: Was ist die Alternative? Jeder kriegt 1 m² Land und darf dadrauf machen was er will? Es gibt keine Alternative, man muss sich dem gesellschaftlichen Druck beugen oder die Konsequenzen tragen.
Sei doch froh, dass du dir heutzutage aussuchen darfst inwiefern, sprich mit welchem Job du diesem gesellschaftlichen Druck nachkommen darfst.
fdsfsdfsfd
+TheTillify
Die Lösung wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen. Oder alternativ tatsächlich ein Stück Land, das jedem ermöglicht seinen Lebensunterhalt selbst anzubauen. Denn heutzutage sagen zwar viele zynisch: "Dann leb doch in der Wildnis und ernähre dich von Beeren", de facto wird das aber spätestens am dritten Tag vor den Behörden unter Strafandrohung unterbunden. Die Natur gehört nämlich nicht uns allen, sondern dem Staat und der verkauft Wälder oder verpachtet Ackerflächen an den Höchstbietenden.
Zudem finde ich es falsch, ernsthaft den Rat zu geben, dass es keine Alternativen gibt und man sich doch einfach dem gesellschaftlichen Druck beugen soll.
Mit Verlaub, aber das ist der dümmste Tipp überhaupt. Hätten die Menschen in der DDR ihn befolgt und hätten nie andere Verhältnisse gewollt, dann lebten sie heute noch immer in einer Diktatur.
Auch dürfte es für die meisten Menschen der Hohn sein, wenn sie hören, dass man heute froh sein soll, dass man sich den Job aussuchen darf, mit welchem man dem gesellschaftlichen Druck nachkommt.
Das ist gleich auf zwei Arten fragwürdig. Zum einen ist es so, als wenn du jemanden ermorden musst und man dir gnädigerweise das Recht einräumt, zu wählen mit welcher Waffe du es tust, und zum anderen üben wohl nur die wenigsten Menschen den Job aus, der ihnen wirklich vom ganzen Herzen gefällt.
Ein ähnlich hoher Prozentsatz tut es vielleicht, kann damit aber nur mit Mühe und Not über die Runden kommen.
Hast du dich schon mal gefragt, wieso man merkwürdigerweise gerade soviel verdient, dass es für den aktuellen Monat reicht? Das ist kein Zufall. Denn man soll auch im kommenden Monat wieder in der Abhängigkeit schweben, seine Lebenszeit verkaufen zu müssen.
Naru1243
+fdsfsdfsfd
Warum sollte man Leuten, die nicht vorhaben sich für die Gesellschaft produktiv einzusetzen, Steuergelder in Form eines Grundeinkommens hinterherschmeißen ? Warum denkst du das Leute berechtigt an sowas wären ?
fdsfsdfsfd
+Naru1243
Weshalb werden denn Politiker fürstlich entlohnt, obwohl sie sich nicht für das Gemeinwohl engagieren?
KristallFire
In Welcher Traumwelt lebst du eigentlich?
Man kann sich den Job aussuchen, ja genau :D Das funktioniert vielleicht mit nem 1,x Abutur und einer ensprechend genauso guten Ausbildung/Studium (und selbst dann auch nicht immer), aber wie viel % des Volkes hat sowas? Die Realität sieht anders aus, denn in der jetztigen Wirtschaftslage suchst nicht DU suchst den Job aus, sondern der Job sucht dich. Als durchschnittlicher Arbeitnehmer kannst du froh sein, wenn du einen undankbaren job bekommst, in dem du dirn Arsch aufreisst, unbezahlt überstunden machst, weil du sonst ja nicht "fleissig" bist, dir dann trotzdem sonst was anhören lassen musst und mit 1,2K Netto am Monatsende abgespeist wirst. Aber hey!, du kannst dich selbst versorgen und bist der gesellschaftlichen Pflicht nachgekommen teils überflüssige Arbeit zu verrichten. Und so eine Gesellschaft darf man nicht kritisieren sondern soll sich nicht beschweren und Stolz darauf sein ein funktionierendes Rädchen darin darzustellen. Wenn die Menschen sich nicht beschweren würden, wenn sie erkennen "uns könnte es doch heutzutage besser gehen", hätten wir heute noch keine Demokratie und würden ethisch vermutlich immernoch im Mittelalter feststecken oder gar schlimmer.
Wenn wir uns weiterhin so verhalten würden, wie du es hier anpreist, und die derzeitigen Möglichkeiten, die wir als technologisch so fortgeschrittene Gemeinschaft haben einfahch ignorieren, stehen und dunkle Zeiten bevor. Stillstand heisst Rückschritt. Nichts anderes forderst du mit deinen Kommentaren. Aber ich kanns verstehen. Als Fauler Sack ist es sehr bequem, jeden Tag seine 8-9h zu "arbeiten" (also das machen, was jemand anders von einem verlang, am besten ohne hinterfragen, denn hinterfragen gibt Probleme, das wissen wir alle), abends sich von der Tagesschau pseudoinformieren zu lassen, am Wochenede dann mit den Kumpels über die BILD-Schlagzeilen zu lammentieren und das ganze mit einem Bierchen oder anderen Drogen zu betäuben. Oder man schaut gleich Fernsehen. Achja, nicht zu vergessen, der jährliche Urlaub (für die Glückspilze, die sich den überhaupt Leisten können), bei dem man "die Welt sehen und erleben" kann. Weil man ja in 2 Wochene eine Kultur richtig erleben kann... na ja, das soll mal dahin gestellt sein. Wie gesagt, wenn dir als träger und fauler Mensch dieses bequeme Leben in einem schön strukturierten Rahmen mit klar definierten Grenzen zusagt, gerne, ich gönne es dir. Für mich ist das nichts. Um auf meinen Anfangssatz zurückzukommen: Ich hoffe wirklich, dass viele Leute aus dieser Trance/Traumwelt erwachen und auch langsam merken, wie dröge, eingeschränkt und um endeffekt inhuman das alles ist.
bernd heuser
Vielleicht solltest du erstmal das 16. Lebensjahr überschreiten bevor du über die berufliche Situation eines 27 jährigen urteilst. Ich will jetzt deine pickelige Lila Laune Welt nicht kaputtmachen, aber manchmal wird man eben arbeitslos. Find dich damit ab.
Naru1243
+fdsfsdfsfd
Unsinn. Mann gibt denen einen Gehalt für die Arbeit die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Politiker erledigen. Wenn man dies nicht täte, würde alle in die freie Wirtschaft abhauen (mit den Qualifikationen die viele z.B. im Bundestag haben könnte man dort eh ein vielfaches verdienen), beziehungsweise wären Politiker ohne Gehalt noch mehr Abhängig von Lobbyisten, von denen sie dann all ihr Gehalt beziehen würden.
Nur meinte ich mit dem Produktiv einsetzen nicht, ob man ein guter oder schlechter Mensch ist, sondern ob man der Gesellschaft von nutzen ist. Dies ist man wenn man Steuern zahlt, von denen dann eben Straßen, Schulen und alles anderen im öffentlichen Sektor eben bezahlt wird, oder sich halt anders verdingt, z.B. als Sozialhelfer sich für andere Leute engagiert. Dies ist NICHT gegeben, wenn man sein Leben aus den Taschen der Allgemeinheit finanziert. Es ist ok, sollte man temporär keine Arbeit haben, dass man nicht gleich verhungert oder obdachlos wird, aber es ist nicht gedacht für irgendwelche Parasiten, die gedenken dauerhaft von der Allgemeinheit zu leben. Die Tatsache, dass man keine Drogen verkauft, alte Leute schlägt, Waffen verkauft usw. macht so einen Lebensstil nicht produktiv.
fdsfsdfsfd
+Naru1243
Thema Politiker und Unabhängigkeit zur Wirtschaft: Dass das heutzutage nicht gegeben ist, das weiss man ja. Stichwort Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten. Und es ist sogar legal. Das wäre es nicht, wenn man, so wie du es sagst, einen Politiker abschirmen wollte vor Einflüssen von Lobbyisten und Wirtschaftsunternehmen.
Auch die Politiker-Pensionen im Alter sind nicht gerade wenig, obwohl man spätestens nach der Amtszeit doch gar nicht mehr angemessen entlohnt werden müsste, um nicht den Versuchungen der Wirtschaft zu unterliegen. Seltsam. In den Punkten kann ich dir also kein bisschen zustimmen.
Zum Thema produktives Einsetzen der Arbeitskraft, will ich es kurz fassen und dir nur folgende Frage stellen: Wieso sind die ganzen sozialen Berufe, in denen um Menschlichkeit und Hilfe für Schwächere geht, durchweg (!) chronisch unterbezahlt, während Bankangestellte jeden Monat einen üppigen Lohn nach Hause bringen? Wieso ist das Pflegen von Papiergeld lukrativer (und damit offenbar wichtiger), als die Vermittlung von Bildung bei Kinder oder die Pflege schwerkranker oder alter Menschen?
KleinNelle
+Bernd heuser
Falls Du mich meinst, ich bin nicht 16. Es ging bei meinem Kommentar speziell um den Bruder des ersten Anrufers. Mit 27 keinen Finger zu krümmen ist einfach Faulheit. Der hat es ja nichtmal auf die Reihe bekommen seinem großen Bruder eine Bewerbungsmappe mitzugeben. Ich schreibe nicht über Leute die arbeitslos geworden sind. Aber dieser 27-Jährige hat noch nie gearbeitet. Wenn Du gerne für solche Menschen einzahlst dann bitte, ich finde das schlimm.
Jojaneh
+KristallFire
Mir z.B. ist es wurst, ob du mit Onlinepoker oder mit sonstwas dein Gdld verdienst. Kannst ja auch mutig sein und was wagen. Da setzt du dir scheinbar deine Grenzen selbst. Aber nur meckern und dann auch noch Stütze kassieren ( weiß jetzt nicht ob du das tust) ist peinlich.
Quelle
Friday, 20 June 2014
Dialoge über Arbeit
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