Demo gegen die Weihnachtsheuchelei
vom 22.12.2012
[...] Der kommerzielle Erfolg der Werbecampagne Weihnachten ist unübersehbar. Ab mitte Septmeber sind Schokoweihnachtsmänner und Adventskalender nicht mehr aus den Wahrensregalen der Supermärkte wegzudenken. Jedes Jahr steigt der Umsatz des Einzelhandels ab November drastisch an. In einigen Bereichen, wie zum Beispiel im Spielzeughandel, ist fast eine verdoppelung des Umsatzes zu erkennen. Weihnachten als Werbemittel wird bereits seit 1933 von Coka Cola genutzt. Die weiß-rote Farbkombination ist von jener Jahreszeit nicht mehr wegzudenken. Überall werden wir mit weihnachtlichen Dekorationen und Symboliken bombadiert, im Fernsehen, in Zeitungen, in Geschäften, auf der Straße - und es ist unmöglich sich dem zu entziehen.
An Weihnachten kann man sein Gewissen beruhigen, vorrausgesetzt man kann es sich leisten, 5.- Euro zu spenden, am 24. in die Kirche zu rennen und seinem Nachbarn ein frohes Fest zu wünschen, um dann wieder 1 Jahr lang an sich zu denken, bis zum nächsten 24. Dezember. Läuft man in jenen grausigen zwei Monaten auf der Straße, so kann man glauben man ist im größen Lichterketten-Geschäft der Welt gelandet. Tausende und Abertausende Lichterketten und Leuchtsterne hängen in den Fenstern. Sie blinken, sie wandern, sie werden hell und dunkel, in allen Farben und Formen sind sie zu finden, große Straßen wirken wie Landebahnen, da überall große Leuchtdekorationen an den Straßenlaternen befestigt sind.
Wenn Juppies und Bonzen sich gegenseitig reich beschenken um ihren eigenen wirtschaftlichen Wert zu demonstrieren, bleiben die finaziell schwachen, wie so oft, auf der Strecke. Hartz IV Empfänger können es sich nicht leisten ihren Kindern die Sachen zu schenken, die sie gerne haben möchten. Eltern müssen ihren Kindern erklären, daß der Weihnachtsmann dieses Jahr nur ein Geschenk mitbringen kann und dann auch nur ein kleines. Auch das traditionelle Weihnachtsessen [...] die ständig steigenden Lebensmittelpreise machen jedes festliche Essen unbezahlbar. Enttäuschte Kinderaugen, streitende Familie und die Vereinzelung der Familienmitglieder sind die Folge. Solche sozial ausgegrenzte Menschen sehen keinen anderen Weg als sich an Weihnachten bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken, um den Schmerz des Alleinseins zu unterdrücken [...]. Darum Schluss mit dem Weihnachtsterror, weg mit Hartz IV und Kapital - alles für alle und zwar umsonst.