Sunday, 2 December 2012

Das Maischberger-Team versucht Herrn Boes "vorzuführen"


Nachdem die gleichgeschalteten Medien das Thema bedingungsloses Grundeinkommen all die Jahre weitgehend erfolgreich ignoriert haben, wenn sie nicht versuchten es lächerlich zu machen ("Geld fürs nichts tun"), wurde Herr Ralph Boes nun für den 04.12.12 zur Maischberger-Sendung eingeladen - über 3 Jahre und 9 Monate nachdem Susanne Wiest am 10.03.2009 bei ihr im Studio zu Gast war. Der Grund dabei ist aber nicht das Thema BGE, sondern Hartz IV und die fragwürdigen Auswirkungen von Sanktionen nach §31 SGB II.

Ich hoffe dabei sehr, daß die  Lösungsmöglichkeit Nummer 1 unserer sozialen Probleme diesmal ohne Schaum vor dem Mund der Gegner diskutiert werden kann. Weiterhin hoffe ich, daß Frau Maischberger ausnahmsweise etwas Abstand von ihrer üblichen Zwangsjacken-Moderation nimmt, bei der sie gezielt steuert wann und was jemand reden darf. Ihr stark eingeschränkendes, manipulatives Frage-Antwort Spiel läßt üblicherweise keine natürlichen Dialoge zu. Aber das hat sie mit allen Moderatoren wie Jauch, Plasberg, Will und Illner gemein - gleichgeschaltet eben.






Bei der Ankündigung der Gäste auf ihrer Homepage, hat sich die Redaktion bei Ralph eine Dreistigkeit erlaubt:



Für die Ohren der geneigten Leser hört sich das folgendermaßen an:


Herr Boes hat darauf reagiert und am 30.11.12 den folgenden Text vorgeschlagen:


Die Redaktion hat eine Revidierung in Aussicht gestellt, aber erst ab Montag, den 03.12.12, weil die zuständige Person über das Wochenende nicht verfügbar sei. Seit dem 03.12.12 wurde nun das Bild entfernt (wegen einer Urheberrechtsverletzung) und folgender Text veröffentlicht:



Ich habe mir die Sendung angesehen und muß leider sagen, daß sie sehr weit hinter meinen Erwartungen blieb. Wie kaum anders zu erwarten waren Herrn Alts und Herrn Söders Beiträge an Kaltschnäutzigkeit kaum mehr zu übertreffen. Herr Boes hat sich anfangs etwas schwer getan sich zu konzentrieren, wurde jedoch im Laufe der Sendung besser. Die Putzfrau überraschte mit ihrer arg eingeschränkten Sichtweise, von der sie scheinbar auch nicht abrücken wollte. Möglicherweise war sie eine gekaufte Meinungsprostituierte, dieser Verdacht wurde jedenfalls mehrmals auf Facebook geäußert. Jemand bemerkte, daß es nicht ihr erster Fernsheauftritt war. Über die Moderatorin Frau Maischberger muß ich wohl nicht mehr viel sagen. An ihr merkt man besonders deutlich, wie die Politiker die Medien unter Kontrolle haben. Wenn sie ihre Aufgabe nicht erfolgreich ausführen würde, hätte jemand anders längst ihren Job übernommen. Es war auffallend, daß sie nahezu nie einen Gast zu Ende reden ließ, sie stets mitten im Satz unterbrach um durch ihr strenges Frage-Antwort-Spiel die Richtung der Talkshow gezielt zu bestimmen. Auf diese Weise ist eine natürliche Diskussion unmöglich - mit Absicht.

Schade, daß Herr Boes auf alle ihre Tricks reingefallen ist. Frau Maischberger hat am Anfang der Sendung belanglose Fragen gestellt um ihn ausgiebig reden zu lassen, somit wurde sein Kontingent an Redezeit weitgehen aufgebraucht und ihm blieb später, wenn es wirklich darauf ankam, nicht mehr genug Redezeit übrig, um mit Gegenargumenten zu kontern. Weiterhin fällt es einem aufmerksamen Zuschauer schnell auf, daß die Moderatorin Dialoge unter den Gästen weitgehend unterbindet, in dem sie nahezu pausenlos Fragen stellt und bestimmt, wann jemand wie lange antworten darf.

Wenn Herr Söder den Rekord der Unverschämtheit mal wieder versucht hat zu brechen, meldete Herr Boes sich vorsichtig, wie ein artiger Junge in der Schule. Natürlich hat die Gesprächsleiterin ihm deswegen auch nie das Wort erteilt, sondern nur dann, wenn er an der Reihe war ihre Frage zu beantworten. Obwohl Frau Kipping auch eher zu den höflichen Personen gehört, im Gegensatz zu Alt und Sölder, hat sie mit ihrer kleinen Stimme sich schon besser durchgesetzt und dadurch einige gute Argumente dargelegen können.

Übrigends, ist euch das Ungleichgewicht der Diskutanten auch aufgefallen? Wir haben mit Heidi Ralfs, Markus Söder, Gisela Muth, Heinrich Alt und Sandra Maischberger 5 Befürworter und Unterstützer des Ungerechten Systems gegenüber Ralph Boes und Katja Kipping nur zwei Kritiker. Die 74 Minuten lange Sendung aufgeteilt auf 7 Personen ergibt etwa 10 Minuten Redezeit pro Person. Das wären aber auch 50 Minuten Zeit für eine Seite gegenüber 20 Minuten für die andere. Für wie blöd hält Frau Maischberger eigentlich ihre Zuschauer?

Es ist mir im Verlauf der Sendung überdeutlich aufgefallen, daß das Mikrofon von Herrn Alt außergewöhnlich laut eingestellt war, während das Mikro von Herrn Boes eher  leiser war. Das hilft natürlich enorm, in einer Runde wo der lauteste Recht hat. Alles in allem war diese Sendung nur ein weiterer Beweis dafür, daß unsere angeblich unabhängigen Medien an einer Lösung der wichtigsten, gesellschaftlichen Probleme nicht interessiert sind. Alles was Herr Alt und Herr Sölder von sich gegeben haben, könnte in relativ kurzer Zeit problemlos widerlegt werden, wenn der Gegenseite nur mehr Zeit zugestanden würde. Künstlicher Zeitdruck und dauerndes Unterbinden von Schlagabtausche durch gleichzeitiges Geplapper, bei dem niemand etwas versteht - das ist kein Zufall.

Üblicherweise widert es jeden vernünftigen Menschen an solchen Gesprächen zuzuhören, wenn er sich unvoreingenommen ein Bild der Problematik aufgrund der dargebotenen, sich arg widersprechenden Informationen machen möchte. Ich jedenfalls, bin sehr angewidert von derm Ausmaß der Primitivität, in der angeblich erwachsene Menschen miteinander reden. Ich fordere eine unabhängige Moderation, die an eine Herbeiführung von Erkenntnissen interessiert ist und nicht an eine Vernebelung. Weiterhin fordere ich für derart wichtige Themen, daß diese Diskussionen live und mit offenem Ende gesendet werden. Es findet überhaupt keine Teilnahme der Bürger zu Hause mehr statt. Warum nicht Telefonanrufer zulassen, die ihre Fragen und Meinungen mit einbringen können? Haben die Machthaber so viel Angst sich zu blamieren?


── Kommentar ──

Ich kenne ihn nicht persönlich. So bleibt mir nur der Standpunkt aus der Sicht des Zuschauers, den er ja überzeugen wollte. Die, die er bereits auf seiner Seite hat, muss er ja nicht überzeugen. Entsprechend die Lobhudelei auf seinem Profil. Es wird nicht begriffen dass Ralph die Zielgruppe nicht erreicht, wenn er sich elitär bis esoterisch gibt. Der Normalbürger ist schon überfordert, wenn die Nachrichten länger als 5 Minuten bei einem Thema bleiben.

Torsten Staak


Links:

Boes mal ganz böse
Deutschland - ein Hartz-IV-Märchen
Hartz IV-Sanktionen: Statistischer Unfug im ZDF


Bremer Insitut für Arbeit und Jungen - 06.12.12

Kurzmitteilung

Hartz IV-Sanktionen: ZDF, Handelsblatt, Anne Will und andere verbreiten statistischen Unfug

„Er hob hervor, dass die mehr als eine Million Sanktionen nur gegen 3,2 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger oder 146.000 Menschen verhängt worden seien.“

Selbst wenn es zutreffen sollte, dass der „BA-Sprecher“ (ZDF) dies tatsächlich hervor hob, stellt sich die Frage: Müssen Journalisten oder Journalistin-nen solch einen offensichtlichen Unfug verbreiten ohne eine solche Meldung kritisch zu hinterfragen?
Mehr als eine Million Sanktionen (innerhalb von 12 Monaten) gegen „nur“ 146.000 Menschen? Etwa sieben Sanktionen pro Kopf (sieben Sanktionen pro Kopf, im Durchschnitt!!!) innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten!? Fragt man da nicht mal nach?

Die Statistik der BA kann diese „gut gemeinte“ (?) Aussage jedenfalls nicht bestätigen. Auf die Frage, ob sich ermitteln ließe, gegen wie viele verschiedene Menschen sich die 1,017 Millionen neu fest-gestellten Sanktionen in den 12 Monaten von August 2011 bis Juli 2012 richteten, nannte die Statistik der BA erwartungsgemäß eine wesentlich höhere Zahl. ImVerlauf dieser 12 Monate waren insgesamt 555.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Alg II) mindestens einmal von einer gegen sie verhängten Sanktion betoffen.

Das heißt: es waren mehr als dreieinhalb mal so viele Menschen direkt von Sanktionen betroffenwie von ZDF, Handelsblatt, „Anne Will“ und anderen (online) berichtet. Indirekt waren noch deutlich mehr, denn nicht alle sanktionierten erwerbsfähigen Leistungsberechtigten leben in einer sogenannten „Single-Bedarfsgemein-schaft“. Im Juli 2012 kamen im Durchschnitt auf 1.000 sanktionierte erwerbsfähige Leistungsberechtigte über 880 weitere Personen, darunter über 500 Kinder im Alter von unter 18 Jahren, die mit diesen in einer sogenannten Bedarfsgemeinschaft (BG) lebten.

Unterstellt man diese BG-Struktur für alle 555.000 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die im Verlauf der 12 Monate von August 2011 bis Juli 2012
von mindestens einer Sanktion betroffenwaren, ergibt sich daraus eine Zahl von über eine Million Menschen (555.000 mal 1,88 oder 555 mal 1.880), darunter mehr als 277.000 Kinder im Alter von unter 18 Jahren (555.000 mal 0,5 oder 555 mal 500).

Quelle


── Kommentar ──

Was kommt bei raus, wenn nachts vor laufender Kamera ein schalumwickelter, sanktionierter, im Schneidersitz verharrender Hartz-IV empfangender Hungerleider und selbsternannter Philosoph, ein deutsch-bayerischer, populistischer Staatsminister für Finanzen und öffentlichkeitswirksamer Verfechter der Sandmännchen-Sendung, eine sozialpolitische und rotgefärbte Sprecherin der Linksfraktion, eine deutsche, leicht zerfleddert wirkende Putzfrau ohne Migrationshintergrund, eine mit Botox und anderen Chemikalien aufgeblasene Unternehmerin für Kosmetikprodukte (die niemand braucht) und der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit unter Aufsicht der gestrengen Herrin Sandra Maischberger über das Thema "Wer arbeitet, ist der Dumme?" diskutieren?

Richtig! Es kam aber noch schlimmer: Es war weniger als NICHTS. Ralph Boes musste schmerzhaft erfahren, dass nicht der der Dumme ist, der arbeitet, sondern der, der sich mit Maischberger in einen Sofakreis setzt. Sich dann auch noch in Schneidersitz-Widerstandshaltung und weinrotem Schal zu positionieren, geht überhaupt nicht, Herr Boes. Lange, baumwollene Halstücher sind ausschließlich affektierten Tenören und vielleicht noch Harald Glööckler vorbehalten - solche abgrenzenden Attitüden gebühren sich nicht für einen frischsanktionierten Empfänger von Leistungen, die nach dem wegen Untreue strafrechtlich verurteilten Herrn "Peter Hartz" benannt worden sind. Auch ihre Gestik stimmte nicht mit dem überein, was sie versucht haben zu erklären. Wäre der O-Ton am Color-TV abgedreht worden und hätte man erraten müssen, über was sie gerade fabulieren, wäre ein jeder zweifelsfrei darauf gekommen, dass sie mithilfe von ausufernden Gesten versuchen, die Planetenabstände unseres Sonnensystems im Maßstab 1:1 zu erklären.

Interessant auch die Rolle der Putzfrau in dieser sinnfreien Diskussionsrunde. Machte Frau Heidi Ralfs doch allen klar, dass man seinen Kindern als positives, arbeitendes Vorbild fungieren sollte, damit diese später auch bereit sind, ausbeuterische, prekäre Jobs im Niedriglohnsektor anzunehmen und somit auch künftig dafür gesorgt ist, dass es Unternehmen geben wird, die von den Jobcentern unseres Landes indirekt durch "Aufstockung" der dort arbeitenden Menschen subventioniert werden und erst durch diesen widrigen Umstand betriebswirtschaftlich existenzfähig und unternehmerisch tätig werden können. Ja, wirklich sehr vorbildlich, Frau Ralfs. Bereits im zarten Welpenalter sollten sich Hunde gefälligst an die Leine von Frauchen oder Herrchen gewöhnen - so gesehen lag die Putzfrau schon richtig, was ja vom bayerischen Finanzminister auch ordentlich goutiert wurde.

Als die botoxbehandelte, glattgebügelte, 90-jährige Unternehmerin Gisela Muth dann zu dem Thema Stellung bezog und nochmals darauf hinwies, dass sie eine erfolgreiche Unternehmerin in der Kosmetikbranche sei, war ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich noch die Sendung "Menschen bei Maischberger" sehe oder ob ich aus Versehen auf ein anderes Programm gezappt habe und gerade "Frankenstein Reloaded" gezeigt wird und Victor Frankenstein ein neues Monster erschaffen hat. Aber nein, alles war korrekt. Frau Gisela Muth wurde nicht von Victor Frankenstein erschaffen, sondern mut(h)ierte mithilfe ihrer eigenen Kosmetika zu einem undefinierbaren, hirnamputierten Etwas. Sinnvolle Promotion für ihre Produktreihe war das jedenfalls nicht. Aber was solls, scheiß der Hund drauf, die Sendung strotzte nur so von Sinnfreiheit, da kam es darauf auch nicht mehr an.

Der neben einem seiner Arbeitgeber (Ralph Boes) sitzende Heinrich Alt bewies einmal mehr, dass er von den Vorgängen in seiner Behörde keinen blassen Schimmer hat. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich, denn Herr Alt ist in erster Linie damit beschäftigt, den Begriff "Arbeitslosigkeit" immer wieder neu zu definieren, damit Statistiken im Wahljahr 2013 besser rüberkommen und Ursula von der Leyen die immer gleiche Leyer abspulen kann:

Wir haben in Deutschland so viel Beschäftigung wie noch nie. Wir haben die geringste Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung. Wir haben die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa ...

Menschen und Mutanten (Gisela Muth) bei Maischberger - 74 Minuten verschwendete Lebenszeit.

Einziger Lichtblick in dieser Runde: Katja Kipping, die mit geistreichen Antworten auf zutiefst polemische Fragestellungen der Gastgeberin Sandra Maischberger verbal perfekt parierte und es verstand, den Spieß gegen Maischberger umzudrehen. Ohne Katja Kipping wäre der Schneidersitz-Revoluzzer Ralph Boes vollends abgesoffen - so aber stand ihm das Wasser nur bis zum Hals.

Ralph Boes, fast verhungert und bei Maischberger fast abgesoffen.

Volker Faust


Medienkonstrukt Heidi Ralfs

Hat die Maischberger Redaktion nur schlecht recherchiert oder stimmen die Aussagen der Reinigungskraft Heidi Ralfs in der Maischberger Sendung "Wer arbeitet, ist der Dumme" vom 4. Dezember einfach nicht?

Ist auf der Maischberger Seite des ARD folgender Wortlaut zu lesen: „Nach fast fünf Jahren in der Arbeitslosigkeit fand Heidi Ralfs eine Anstellung als Reinigungskraft.“ Nach den mir vorliegenden Unterlagen, war in den letzten zehn Jahren bei der Agentur für Arbeit und im Jobcenter bundesweit keine Heidi Ralfs als arbeitslos gemeldet. Weiterhin gibt Ralfs bei Maischberger an, dass sie seit rund sieben Jahren bei der Compact Service Gruppe GmbH in Flensburg unbefristet tätig sei. Dass die compact service Gruppe GmbH ein Zeitarbeitsunternehmen ist, wird verschwiegen. Sie geht mit rund 1200 Euro netto bei einem Stundenlohn von 8,82 Euro brutto nach Hause. Und sie arbeitet Nacht für Nacht rund zehn Stunden. Die Nachtzuschläge von 25 Prozent – vergessen. Ebenso vergessen, dass die compact Service gruppe GmbH dem BZA-DGB angeschlossen ist. Demnach beträgt die wöchentliche Arbeitszeit bei dauerhaften Mitarbeitern höchstens 40 Stunden pro Woche. Eine schriftliche Anfrage bei der Redaktion Maischberger ergab, dass Ralfs über das Heute Journal im ZDF als auch über einen Bericht in Die Welt entdeckt wurde. Ein Bericht über Niedriglohnarbeiterinnen und deren Motivation in Höhe des Hartz IV-Satzes zu knechten. Ralfs gibt weiter an, stolz nicht mehr auf staatliche Leistungen angewiesen zu sein. Fünf Jahre war sie ohne geregeltes Einkommen. Aus der ehemaligen Schifffahrtsbranchen-Mitarbeiterin wurde bis zum Schluss eine Pflegekraft für ihre Eltern als auch für sich selbst: drei Krebserkrankungen hat sie durchgestanden.

Bei ihrer Jobsuche erhielt sie nur Absagen. Berücksichtigt man noch einen angedachten Fahrweg nach Flensburg, hat Ralfs Anerkennung verdient. Eine ebenso schriftliche Anfrage bei der Meldebehörde Flensburg / Glücksburg kennt keine Heidi Ralfs. Heidi Ralfs – wer sind sie wirklich?

Es entscheidet der Blickwinkel

Dass die Medien aus unterschiedlichsten Blickwinkeln schreiben, ist hinlänglich bekannt. So schreibt Die Welt daß Ralfs bis zwei Uhr morgens arbeitet. Bei einem Stundenlohn von 8,82 Euro plus Zuschläge und komme so auf rund 1300 Euro bis 1500 Euro netto. Bei Maischberger gibt sie an 8,82 Euro brutto die Stunde zu erhalten und auf die Frage durch Maischberger mit wie viel Geld sie nach Hause gehe, wird ihr durch Maischberger die Summe von rund 1200 Euro bis 1300 Euro in den Mund gelegt. Ebenso verhält es sich mit den Arbeitszeiten. Arbeitet sie bei Die Welt bis zwei Uhr morgens, so bei Maischberger bis 3 Uhr oder 4 Uhr morgens.

Ralfs als ein Medienkonstrukt

Fakt ist jedoch, Ralfs kennt keinen Bezug von Hartz IV. Hartz IV gibt es seit 2005. Die Aussage „unregelmäßiges Einkommen“ sagt nichts darüber aus, von welchem Geld sie gelebt habe. So kann nur davon ausgegangen werden, dass Ralfs ein „Medienkonstrukt“ darstellen soll und ihre Aussagen entsprechend zuvor von Seiten der Medien konstruiert sind. Auch bei einem Nettomonatslohn von rund 1200 Euro hat sie mehr als ein Hartz IV-Empfänger. Dieser erhält im Schnitt 800 Euro. Es stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, eine tatsächliche reale Person zu nehmen, die bei einem Stundenlohn von rund 6,50 Euro in einem Sonnenstudio oder bei 4,50 Euro als Pizzafahrer einer großen bundesweiten Pizzakette tätig ist. Dann wäre es zumindest jemand gewesen, welcher aufstockend von Hartz IV lebt und mit Stolz sagen könnte: „Mir geht es auch um die Anerkennung.“ Unabhängig einer Bewertung über das System Hartz IV – sondern auch in Anbetracht eines bedingungslosen Grundeinkommens.


Quellen: Tarifgemeinschaft BZA-DGB, Maischberger Sendung vom 04.12.12, Infozeitarbeit, Dialog-Service, compact Service Gruppe, “Die Welt”

Quelle



Siehe auch: