Kinder bringen sich das Lesen selbst bei

Children Teach Themselves to Read
übersetzt von Martin Wilke im Herbst 2014




Kinder bringen sich das Lesen selbst bei


7 Prinzipien des Lesen-Lernens ohne Unterricht

1   für ein nicht-beschultes Kind gibt es kein kritisches Zeitfenster oder bestes Alter für das Lesen-Lernen

Für Kinder in Standard-Schulen ist es sehr wichtig, pünktlich Lesen zu lernen, nach dem von der Schule vorgegebenen Zeitplan. Wer in Verzug gerät, kann mit dem Rest des Lehrplans nicht mehr Schritt halten und wird womöglich als „Versager“ bezeichnet, oder ihm wird nahegelegt, die Klasse zu wiederholen, oder er gilt als jemand mit einer geistigen Behinderung. In Standard-Schulen ist das Lesen-Lernen der Schlüssel zu allem anderen Lernen. Erst „lernt man zu lesen“, dann „liest man, um zu lernen.“

Die am häufigsten geäußerte Botschaft in diesen Geschichten über das Lesen-Lernen ist, dass Kinder eine positive Haltung zum Lesen und allgemein zum Lernen haben, weil sie nicht gegen ihren Willen zum Lesen gezwungen oder überredet wurden.

2   Motivierte Kinder können sehr schnell von scheinbarem Nicht-Lesen zu flüssigem Lesen kommen

3   Versuche, Kinder zum Lesen zu drängen, können nach hinten losgehen

4   Kinder lernen Lesen, wenn das Lesen für sie ein Mittel zu einem von ihnen geschätzten Zweck wird

5   Wie auch viele andere Fertigkeiten lernt man Lesen gesellschaftlich durch gemeinsame Teilnahme

6   Einige Kinder interessieren sich für das Schreiben, bevor sie sich für das Lesen interessieren, und sie
     lernen Lesen, während sie Schreiben lernen

7   Es gibt keinen vorhersehbaren „Kurs“, durch den Kinder Lesen lernen

Quelle