Was machen Unternehmer, wenn sie feststellen, sie können ihre Waren nicht verkaufen oder nur zu abgesenkten Preisen auf den Markt bringen?
Richtig: Sie verknappen die Produktionskapazitäten, nicht selten durch widerrechtliche Absprachen in Kartellen, um so den Preisverfall zum Stoppen zu bringen.
Das kostet natürlich Arbeitsplätze.
Und was machen ... die Gewerkschaften, bei einem vorliegenden Überschussangebot an menschlicher kommodifizierter Arbeitskraft?
Kommodifizierung bezeichnet den Prozess der Kommerzialisierung bzw. des „zur Ware Werdens“. Kommodifizierung kann die Privatisierung von vorher gemeinschaftlich genutzten oder im Familienfideikommiss stehenden Ressourcen sein. Auch in Bezug auf die Vermarktung menschlicher Arbeitskraft wird von Kommodifizierung gesprochen.
Sie bestehen, ökonomisch völlig widersinnig, ausschließlich auf Lohnerhöhungen für die ... Arbeitskraft, anstatt - wie die Unternehmer - auch eine Verknappung durch Arbeitszeitverkürzung einzufordern.
Der ökonomische Befund ist dann eindeutig. Die Löhne sinken immer mehr und die Arbeitskräfte werden zunehmend prekarisiert. ... Schon seit Jahrzehnten sind die entscheidenden gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsraten größer als die preisbereinigten Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts. Das benötigte Arbeitsvolumen geht zurück.
Mit der Neukonstituierung der Arbeit durch eine stark zunehmende Digitalisierung fast sämtlicher Arbeitsprozesse, wie wir sie bisher noch nicht erlebt haben, sind auch in Deutschland zukünftig Millionen Arbeitsplätze bedroht.
Zur Bekämpfung der ... Massenarbeitslosigkeit ist eine ... Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich dringend geboten. Beides geht aber nur unter der Bedingung einer demokratisierten und nicht einseitig vom Kapital beherrschten Wirtschaft. Diese Bedingung verweigert jedoch die heutige Politik. Sie fühlt sich nur dem Kapital und seinen Profitinteressen verpflichtet.
Heinz-J. Bontrup
Quelle
Friday, 12 June 2015
Die Kannibalisierung der Arbeit
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