Hör auf Dein Herz zu verraten!
Warum? Weil es viele Menschen einfach nicht tun.
Das ist etwas, was ich von Jung und Alt mitbekommen habe, weil sie nie aufgefordert worden sind etwas zu leben was ihr Herz leben will.
Viele Köpfe sagen nun: "Das kannst Du doch nicht einfach machen!
Du kannst doch hier nicht einfach rumleben und glücklich sein!
Wenn jeder tun und lassen würde was er will, wo kämen wir denn dann hin?"
Ich sage: Tue nicht das was Du willst, sondern tue das, was Dein Herz sich wünscht.
Sogleich kommen viele Fragen, wie: Ja woher soll ich wissen, was mein Herz sich wünscht?
Wenn man dann fragt was die Menschen wollen in ihrem Leben, dann stellt man schnell fest, daß die meisten wissen was sie nicht wollen, aber wenige wissen, was sie wollen; das ist sehr auffällig:
• das will ich nicht,
• dies will ich nicht,
• jenes will ich nicht,
• und das will ich auch nicht,
• und ich will auch nicht schwach sein.
... dann konzentrieren sie sich z.Bsp. auf das Abwehren von Schwäche.
• ich will nicht erfolglos sein.
... dann geht ihre Aufmerksamkeit dorthin, auf was Sie nicht sein wollen.
Wir haben am Anfang unseres Lebens, d.h. in den ersten 6 bis 10 Jahren, gelernt etwas von anderen zu übernehmen, was eine sehr, sehr lange Tradition hat. Wir übernehmen Grundgedanken über Mann sein, Frau sein, Eltern sein und über das Leben.
Kaum einer jedoch hat in seiner Kindheit, weder zu Hause noch in der Schule, gehört: "Junge, Mädchen .. höre nach innen! Dein Inneres weiß genau, was Dein Weg ist." Dein Herz kann Dich in Dein persönliches Glück führen.
Jeder hat in sich eine Informationsquelle, über die wir nie aufgeklärt wurden, und an welche die wenigsten Kopfmenschen glauben. Das passiert, wenn Du Dich nach 20, 30, 40 Jahren daran gewöhnt hast, Dich an Glaubenmuster zu orientieren, die das Massenbewußtsein vorgegeben hat, in dem Du hineingeboren wurdest.
Die meisten glauben, das Leben ist nicht gerecht, weil sie sagen: wenn mir etwas ungangenehmes, verletzendes, enttäuschendes widerfährt, dann ist das ein weiterer Beweis, daß das Leben unsicher ist und das haben wir alle gelernt.
Als Kind, in der Abhängigkeit, haben wir alle gelernt, dieses Leben ist unsicher. Darum strebt der normale Mensch nach Sicherheit und Kontrolle.
Wo die Worte Sicherheit und Kontrolle auftauchen, da haben wir es mit der Angst zu tun. D.h. wir versuchen das Leben mit dem Kopf auf der Basis von unwahren Gedanken zu kontrollieren. Und dann wundern wir uns, daß wir traurig, depressiv und enttäuscht mit dem Partner werden.
Kann Dein Herz vor Freude singen? Ist es dankbar, für das was da ist? Das haben die wenigsten Menschen bisher verwirklicht. Ich lade Dich ein, genau hinzuschauen, was Du da jeden Tag geschenkt bekommst und es jeden Tag aufs neue zu feiern!
Dann sagt der Kopf: Ja, Du bist gut. Guck Dich doch mal um hier! Wo lebst denn Du eigentlich?
Ich sage, das Herz ist die einzige Stelle, die Dir mit Sicherheit sagt was stimmig ist. das Herz ist der einzige Ort auf den Du Dich verlassen kannst.
Die Opferrolle ist eine Grundhaltung von unglaublich vielen Menschen, die sie sich wiederum von ihren Müttern und Vätern angeeigent haben. Opferbewußtsein hat man immer dann, wenn jemand glaubt, daß irgendein anderer oder ein Umstand daran Schuld sei, daß es ihm heute nicht so gut geht. D.h. dann muß jemand anders, ein Umstand oder das Schicksal die Macht gehabt haben, Dich da rein zu zwingen - das ist nie der Fall, obwohl der Kopf sagt: doch, doch, doch doch!
Das Elternhaus war die Zeit der Abhängigkeit, der Unfreiheit, doch diese Zeit ist vorbei.
Wir haben heute die Wahl: will ich das segnen, würdigen, abschließen, bedanken, Frieden machen, heilen lassen? Oder will ich sie verlängern? Was heute in den Firmen und in den Beziehungen stattfindet, sind Wiederholungslektionen aus dem Elternhaus, aus der Zeit der Kindheit und der Jugend.
Sein wir bereit, mit unserem Herzen hinzuschauen und zu erkennen, dieser Mann, diese Frau, mein Vater, meine Mutter, mein Bruder, meine Schwester, die konnten es genauso wenig besser machen wie ich, sondern sie haben es so gut gemacht wie sie eben konnten - so ist das ein Türöffner für Verstehen, für Vergeben, für Frieden und für Freiheit.
Darum sage ich, Deine Mutter, Dein Vater, Dein Bruder, Deine Schwester, Dein Ex-Partner sind die größten Türen in Deine Freiheit. Im Kopf befindet sich eine Menge angesammelter Schrott, aber Dein Herz weiß es besser.
Dein Herz sagt, so wie Du bist, liebe ich Dich. Du mußt Dich nicht verstellen, Du darfst Deine Schwächen haben (was Du Fehler nennst), Du darfst Dir herzlich gratulieren, für den Weg den Du gegangen bist, in den letzten Jahrzehnten. Hast Du Dich schon vor dem Spiegel gestellt und gesagt: alle Achtung!
Es braucht eine Weile das zu spüren, wenn Du über Jahrzehnte gegen das Herz gelebt hast. Wenn Du dafür gelebt hast, anderer Leute Erwartungen zu erfüllen, ich muß es meinem Partner Recht machen, damit er lieb zu mir ist. Ich kann doch nicht machen was ich will, denn wir haben schon im Elternhaus gelernt: ich muß mir meine Aufmerksamkeit, Bestätigung und Liebe erst verdienen. Besonders unsere Mütter haben es uns vorgemacht. Sie haben wenig an sich gedacht, sich aufgeopfert, sind am Ende körperlich und seelisch in die Binsen gegangen, haben viel gejammert über den Vater, über das Schicksal und sind krank gestorben.
Unser Herz ist wie ein zentraler, super Großrechner, er berechnet jeden Tag was Du brauchst, was für Dich stimmt. Nur die Stimme des Herzens kann ich dann noch nicht hören, wenn ich noch nicht angefangen habe mit den Energien liebevoll umzugehen, die wir "Gefühl" und "Emotionen" nennen, die sich wiederum über Empfindungen der Enge, der Schwere, des Druckes usw äußern.
Wenn ich Jahre und Jahrzehnte lang abgelehnt habe Zeit für das Fühlen, für das Atmen, für Meditation oder auch Hilfe zu holen, dann habe ich über Jahrzehnte Energien runtergedrückt, abgelehnt die eigentlich fließen wollen. Angst, Trauer, Wut, Scham, Schuld wollen fließen, sonst belastet sie Dich.
Der erste Schritt ist nach innen zu gehen, sich der Besinnung zu widmen, bevor Deine Seele Deinen Körper flach legt - man nennt es auch Burnout, man nennt es Panik-Attacke, man nennt es auch Schlafstörungen.
Dafür gibt es gute Angst-Meditationen, bei denen wir lernen die Gefühle des kleinen Kindes das wir waren, ob Trauer, ob Wut, ob Angst, ob Scham, ob Schuld, bejahend zu verwandeln. Am Anfang kann die Entscheidung sein, ich möchte und entscheide mich, ein Leben auf Basis meines Herzens zu führen, denn ich vertraue diesem Herzen. Ich möchte nicht mehr den Erwartungen anderer entsprechen, weil ich heute nach all den Jahren weiß, daß mir das nicht gut tut - das nenne ich den Verrat des Herzens.
Damit der andere mir nicht böse ist, damit der andere mich nicht verläßt, damit meine Freunde, die mich immer vollquatschen mit ihrem Scheiß, mir nicht sagen ich wäre doof, damit ich nicht alleine bleibe, mache ich faule Kompromisse mit meinem Herzen und tue etwas, was ich eigentlich nicht tun würde.
"Aber man kann doch nicht einfach machen was man will!"
Das war die Erziehung zum normalen Menschen, zu lernen was man tut und zu unterlassen was man nicht tut - diese Schule haben wir alle durchlaufen. Wir haben gelernt uns selber zu verurteilen, bis über alle Maßen; wir haben gelernt die anderen zu verurteilen, das Leben zu verurteilen.
Der einfache Wunsch Deines Herzens und Dir ist doch ein fröhlicher, freudiger, erfüllter Mensch zu sein. Und mit leichtem Gang und Gesundheit durchs Leben zu gehen um das zu tun, was Dir Freude macht und nicht zuerst was anderen Freude macht. Das Herz spricht nicht mit Worten, sondern über das Gefühl von Stimmigkeit oder nicht Stimmigkeit. Es sagt Dir, ob Du Dich in einer Beziehung oder Situation gut fühlst oder nicht. Es zeigt Dir, wie man das Leben "rund" macht.
Jeder von uns weiß, wo er sein Herz verrät. Das Schlüssel- bzw Kennwort heißt im Deutschen "eigentlich". Beobachte Dich bitte, wo Du im Alltag das Wort "Eigentlich" erwähnst.
Wenn Dich jemand fragt: "Wie geht es Dir?"
Dann sagst Du: "Eigentlich gut." = schon gelogen
Frage: "Bist Du mit Deinem Mann glücklich?"
Antwort: "Eigentlich schon." = gelogen
Noch besser ist der Ausdruck "Wenn ich ehrlich sein soll ..." d.h. es ist Mut gefragt ehrlich mit Dir selber zu sein.
Wenn Du willst, daß andere ehrlich zu Dir sind und Dich nicht betrügen, und Dich nicht belügen, dann ist die erste Hausaufgabe: sei doch mal ehrlich zu Dir selber.
Sich selber bescheißen ist ein unbewußter Akt, was bedeutet, Du hörst nicht auf Dein Herz, Du lebst für die anderen, für Deinen Partner, für Deine Eltern, für die Nachbarn (was sollen denn nur die Nachbarn sagen!?).
Wenn Du den besten Führer und Freund haben willst, dann fange an mit der liebevollen Entscheidung: "Ich bin bereit, meinem Herzen zu folgen, auf mein Herz zu hören. Immer mehr, deutlicher zu hören, was mir Freude macht."
Dein Kopf sagt jetzt: "Ich kann doch nicht immer machen was mir Freude macht!"
Doch, was stimmig ist und Dir Freude macht, stimt mit Deinem Herzen überein.
Dein Herz führt Dich Schritt für Schritt, für Schritt, für Schritt.
Dein Herz sagt: "Du brauchst überhaupt kein Ziel", weil der Weg sich bereits in Deinem Herzen befindet.
Ich habe mir in den letzten 20 Jahren kein einziges Ziel gesetzt.
Robert Betz